Digital Detox

4 Tage ohne Handy & Internet.

Digital Detox in Adelboden

Eigentlich habe ich mir nicht so ganz genau überlegt, worauf ich mich da einlasse, als ich mich für 4 Tage Digital Detox in Adelboden beworben hatte. Die Ausschreibung tönte einfach perfekt auf mich zugeschnitten: Wandern, Natur, Yoga und überhaupt. Viel weiter habe ich nicht gedacht. Und sowieso, ich gewinne eigentlich nie etwas, aber aus irgendeinem Grund kam meine Bewerbung an und ich sass kurze Zeit später im Zug in Richtung Handylosigkeit. Angst hatte ich keine. Eher ein bisschen Respekt: nicht davor, dass ich für vier Tage nichts auf Instagram teilen und keine Emails lesen kann. Eher davor, Freund und Familie nicht erreichen zu können bzw. nicht erreichbar zu sein für sie.

Eine wunderschöne, uralte Hütte. Und fünf andere Menschen. 3 Girls. 2 Boys. Ein paar Yogamatten, ein Büsi, ein voller Kühlschrank und eine warme Begrüssung. Heizen müssen wir selbst mit dem Holzofen in der Küche. Die Toilette spült sich mit einem Kübel voller Wasser und befindet sich ausserhalb des Hauses. Alle digitalen Geräte werden in einem Schrank eingeschlossen, nachdem ich ein letztes Abschiedswort an die Aussenwelt gesendet habe. Jetzt ist es also so weit. Ich bin disconnected.


Tag 1

Wir starten sofort in unsere erste Bergwanderung mit Zwischenverpflegung in einer Alphütte. Weiter geht’s, hoch hinauf. Dann auf dem Trottinett wieder zurück ins Tal. Ein paar Längen im Schwimmbad und ein erneuter Marsch bis ins Hohenlieb Stübli, wo wir von Andy, einem 14-Sterne Gault-Millau Koch verwöhnt werden. Was für ein Tag. Müde und leicht beduselt vom Wein, fallen wir spätnachts ins Bett. Schon sind wir ein bisschen zum Grüppchen zusammengewachsen. Das Handy vermissen wir nicht.


Tag 2

Frühmorgens legen wir unsere Yogamatten ins nasse Gras. Ich habe gut geschlafen. Aber kalt ist es draussen trotzdem. Dank der yogischen Sonnengrüsse erwärmen sich unsere Glieder, ausgenommen die Zehen und Finger. Eingewickelt in eine warme Decke, lassen wir die Yogastunde im Shavasana (Totenstellung) ausklingen: frische Morgenluft in der Nase, das Rauschen des Wasserfalls im Hintergrund. Ich bin glücklich. Porridge. Eine faszinierende Einführung in die Heilkräuter-Kunde. Eine Kinesiologie-Behandlung. Gemeinsames Abendessen in einem der schönen Restaurants in Adelboden. Erschöpft ins Bett.


Tag 3

Krass. Schon fast nähern wir uns wieder dem Ende dieser vier Tage. Die Zeit geht gefühlsmässig schnell. Aber auch langsam. Irgendwie fühlt sie sich anders an, die liebe Zeit. Anders gefüllt. Anders wahrgenommen. Es regnet. Gemeinsam kochen wir uns Porridge und reden über Gott und die Welt. Wir sind uns nah. Wir haben uns aneinander gewöhnt. Ungeschminkt und gerade so wie wir sind starten wir in den Tag. Das Schlechtwetter-Programm: eine Stunde Theorie mit Conny der Kinesiologin, eine wunderbare Yogastunde mit Nora Kersten und dann Ausspannen im Spa des Hotel Bellevue. Gemeinsamer Einkauf. Gemeinsames Risotto-kochen. Dann sitzen wir um den warmen Ofen in der Küche und reden. Komisch. Morgen werden wir uns schon wieder auf dem Heimweg befinden. Wir wünschen uns mit einem „Group Hug“ gute Nacht und klettern das letzte Mal in unsere nun doch schon vertrauten Betten. Das Büsi immer mit dabei.


Tag 4

Zäck. So schnell geht es. Packen. Ein letztes gemeinsames Frühstück. Eine Feedback Runde und ein weiterer „Group Hug“. Wir sind alle ein bisschen sentimental und der eine oder andere streicht sich ein Tränchen aus den Augenwinkeln. Ja, wir werden uns vermissen.

Ich schalte mein Handy an und schaue meiner WhatsApp-Anzeige dabei zu, wie sie sich auf 74 Nachrichten hochzählt. Crazy! Aber ich freue mich und bin neugierig auf die News der Aussenwelt. Ich bin aber mehr als dankbar, für diese digitale Auszeit. Die vier Tage waren, wider mein Erwarten viel weniger über das Gefühl des digitalen Verzichts, sondern vielmehr ein soziales Experiment. Die Qualität des Austauschs ist so viel anders, ohne digitale Rückzugsmöglichkeiten. Ich habe innerhalb von vier Tagen fünf mir unbekannte Menschen tief ins Herz geschlossen.

Zusammen waren wir eine kleine Einheit, eine Kapsel, die sich unabhängig vom Rest der Welt bewegt hat. Momente voller Positivität & Zufriedenheit. Verbundenheit. Loslassen. Echte menschliche Verbindungen. Diese Menschen werden immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben und ich bin dankbar dafür, sie auf diese nicht-digitale, dafür umso echtere und ehrlichere Art und Weise getroffen zu haben.

 

Digital Detox for everyone

Ganz ehrlich: ich wünsche jedem eine solche Auszeit. Das Wichtigste dabei ist eigentlich vor allem, dass alle digitalen Geräte ausgeschaltet sind. Wo, wie und wie lange ist egal und vor allem individuell. Die Digitalisierung ist eine wunderbare Chance und bietet unzählige Möglichkeiten, gerade zum Beispiel für mich, die ich davon lebe. Aber, sie kann auch genauso (über-)fordernd und auszerrend sein. Konstante Erreichbarkeit, stetige Berieselung mit News, Anfragen, Bildern. Deswegen: Balance ist Key und ich selbst werde in Zukunft noch ein bisschen genauer darauf achten, dass mein Handy immer mal wieder ausgeschaltet und mein Fokus auf nicht-digitale Dinge konzentriert ist. Weils einfach gut tut! #sehrimfall

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Mein tiefster Dank geht an Adelboden Tourismus: danke, dass ich Teil dieses Experimentes sein durfte. Danke, dass ich diese Erfahrung mit all den wunderbaren, involvierten Menschen teilen durfte. Ja, die Bilder wurden mit einer digitalen Kamera erstellt. Für jeweils kurze Momente wurden wir sanft fotografisch begleitet. Der grösste Teil der Zeit waren wir aber “blutt” – nix digital, nix online!


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Ekkoist

ekkoist will mit Klischees aufräumen. Und dogmatisch-ideologische Hürden niederreissen. ekkoist offeriert Alternativen: farbig, bewusst, gesund, nachhaltig, aktiv, einfühlsam, neugierig, eigensinnig.. Alle ekkoist-Perlen versuchen auf irgendeine Art etwas ein wenig besser und anders zu machen. Und bereichern dein Leben positiv. Dies ist die Sammlung von mir für dich.

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